Schokolade macht glücklich
TEILWEISE RICHTIG
Dass der Genuss von zu viel Schokolade dick macht, ist unumstritten. Ebenso, dass wir von klein auf viel zu viel davon essen. Aber dafür macht sie doch wenigstens glücklich, oder? Werfen wir einen kühlen Blick auf den süßesten Ernährungsmythos seit es Schokolade gibt.
Wie man aus Kakaobohnen einen schmackhaften Trunk macht, fanden die Azteken wohl schon vor 3.500 Jahren heraus.
„Xocolatl” nannten sie das Getränk, dass durch die Spanier dann als „chocolate” nach Europa kam. Unsere heutige Schokolade hat mit dem einstigen Naturtrunk aber nur noch wenig zu tun. Zwar bildet Kakao nach wie vor die Schokoladenbasis, aber dazu gesellen sich Kakaobutter und Milchpulver. Und natürlich Zucker. Rund 20 Zuckerwürfel stecken in jeder 100 Gramm-Tafel Milchschokolade. Womit sich die Frage, ob Schokolade zu einer gesunden Ernährung gehört, schon erübrigt hat.
Dafür enthält das „braune Gold” zahlreiche Stoffe, die tatsächlich für Glücksgefühle sorgen können. Darunter auch Tryptophan und Phenylethylamin. Beide kurbeln die Produktion des Glückshormons Serotonin im Körper an. Allerdings ist die Konzentration der Stoffe so gering, dass man mindestens 100 Kilo Schokolade essen müsste, um eine Wirkung zu spüren.
Dennoch haben viele Studien ergeben, dass der Genuss von Schokolade Glücksgefühle erzeugt. Psychologen führen das darauf zurück, dass wir von klein auf mit Süßigkeiten belohnt werden. An diese glücklichen Momente erinnern wir uns und rufen sie gezielt wieder ab. Schokolade macht also wirklich ein bisschen glücklich, nur nicht ernährungsphysiologisch.
IKK Südwest Ernährungstipp
Schokolade und eine gesunde Ernährung müssen sich nicht ausschließen. Denn dunkle Schokolade, die viel mehr Kakao und viel weniger Zucker enthält, erweitert laut medizinischen Studien die Herzkranzgefäße und verbessert die Durchblutung. Dies gilt jedoch nur für dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 70%. Die glücklichmachende oder auch beruhigende Wirkung beruht auch auf der Kombination (Kakao-)Fett und Zucker. Das bewirkt eine Dopamin-Ausschüttung und lässt bei Stress den Stresshormonspiegel (Cortisol) wieder sinken.