Chia Samen – Alleskönner für gesunde Ernährung

WAHR

Wegen ihrer gesunden Inhaltsstoffe und ihres Quellvermögens zählen Chia Samen zum „healthy food“. Doch es gibt regionale Alternativen dazu.

Mit der Superfood-Welle kam auch Chia zu uns.

Die weißen und schwarzen Samen der beiden Salbei-Arten, die fast nur in Mexiko, Zentral- und Nordamerika vorkommen, können einen wichtigen Beitrag zur gesunden Ernährung leisten. Sie enthalten neben Calcium und Eisen (mehr als Spinat) auch viele Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken. Die Samen weisen zudem viel Eiweiß auf (etwa doppelt so viel wie Getreide).

Da Chia Samen – ähnlich wie Leinsamen – in Flüssigkeit aufquellen und eine Art Gel bilden, können sie bei Darmträgheit als natürliches Abführmittel eingesetzt werden. Die löslichen Ballaststoffe pflegen die Darmflora und nehmen im Verdauungstrakt Giftstoffe auf. Auch auf den Blutzucker- und Cholesterinspiegel haben sie eine positive Wirkung.

Chia Samen halten lange satt und können deshalb auch Heißhungerattacken vorbeugen. Low Carb-Fans verwenden Chia Samen zum Beispiel beim Brotbacken, in der vegetarischen und veganen Ernährung sind sie als Ei-Ersatz beliebt.

Die neutral schmeckenden Chia Samen können in Müslis, Smoothies, Pudding oder Marmelade gemischt oder als Topping für Salat, Joghurt oder Eis verwendet werden. Experten empfehlen eine tägliche Aufnahme von höchstens 15 Gramm. So kann nicht nur Übergewicht, sondern auch erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden oder Diabetes vorgebeugt werden.

IKK Südwest Ernährungstipp

Superfood, wie zum Beispiel Quinoa oder Goji Beeren, muss nicht unbedingt aus fernen Ländern zu uns gebracht werden, es gibt jede Menge regionale Alternativen – auch zu Chia Samen. Schon unsere Großmütter (-väter) haben ihre Verdauungsprobleme mit Leinsamen bekämpft. Vor der Verwendung sollten die Leinsamen frisch geschrotet werden, damit sie im Darm aufquellen und die Verdauung anregen können. Auch als Salat-Topping, Ei-Ersatz sowie Müsli- oder Brotzutat lässt sich das regionale Superfood Leinsamen verwenden.

Weitere Mythen

Stimmt es, dass dunkles Brot immer gesünder als helles Brot ist?

TEILWEISE FALSCH – Zwar spielt Vollkornbrot beim Thema „gesunde Ernährung“ eine wichtige Rolle, doch das hat nicht unbedingt etwas mit der Farbe zu tun.

Nüsse machen dick

FALSCH – Nüsse haben tatsächlich einen sehr hohen Fettgehalt. Sie sind aber nicht trotz, sondern gerade wegen ihres Fettanteils rundum gesund. Denn die Nussfette zählen zu den ungesättigten Fettsäuren, die viele positive Effekte auf unseren Körper haben. Nüsse wirken sogar auf unseren Geist.

Frisches Gemüse ist besser als Tiefkühlgemüse

FALSCH – Wer Wert auf gesunde Ernährung legt und sich mit ausreichend Vitaminen versorgen will, sollte viel frisches Gemüse zu sich nehmen – hieß es früher. Doch je mehr Zeit nach der Ernte vergeht, desto weniger Vitamine enthält die Frischkost.

Geben glückliche Kühe die bessere Milch?

WAHR – Dass sich eine Kuh auf einer Weide, wo sie nach Herzenslust frisches Gras fressen kann, wohler fühlt, als eingepfercht in einem engen Stall mit vorgefertigtem und vorportioniertem Spezialfutter, klingt logisch – und ist auf jeden Fall artgerechter. Doch stimmt der Ernährungsmythos, dass dies auch Auswirkungen auf die Milchqualität hat?

Die grünen Teile der Tomate sind giftig

TEILWEISE RICHTIG – Gesund und kalorienarm – das zeichnet Tomaten aus. Doch unreife Früchte sollten besser nicht gegessen werden.

Rhabarber ist roh giftig

WAHR – Rhabarber lässt sich zu Kuchen, Sirup, Kompott und Konfitüren verarbeiten, aber im rohen Zustand sollte er nicht gegessen werden.