Geben glückliche Kühe die bessere Milch?

WAHR

Dass sich eine Kuh auf einer Weide, wo sie nach Herzenslust frisches Gras fressen kann, wohler fühlt, als eingepfercht in einem engen Stall mit vorgefertigtem und vorportioniertem Spezialfutter, klingt logisch – und ist auf jeden Fall artgerechter. Doch stimmt der Ernährungsmythos, dass dies auch Auswirkungen auf die Milchqualität hat?

Das dänische Institut für Landwirtschaft hat in einer Studie festgestellt, dass die Art der Haltung Einfluss auf die Milchqualität der Kühe hat.

Milch von „glücklichen Kühen“ enthält unter anderem mehr Vitamin E, Beta-Karotin (das im Körper zu Vitamin A umgewandelt werden kann) sowie gesunde Fettsäuren, als die von Kühen, die im Stall gehalten werden. Ebenso fanden Forscher heraus, dass Biomilch, die von Kühen stammt, die auf Weiden grasen, einen höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren wie zum Beispiel den gesunden Omega-3-Fettsäuren enthält als Milch aus konventionellen Großbetrieben. Grundsätzlich muss Biomilch den Anforderungen der EG-Öko-Verordnung entsprechen, die eine artgemäße Tierhaltung mit Weidegang oder Auslauf für Milchkühe vorsieht. Es muss aber nicht unbedingt Bio sein: Vielen Bauern in Deutschland ist das Tierwohl ebenso ein Anliegen. Es lohnt sich, Bauernhöfe in der Nähe zu besuchen, um sich selbst ein Bild davon zu machen. Regional einkaufen kann so mit dem Blick auf die artgerechte Tierhaltung und gesunder Ernährung verbunden werden. Übrigens: Butter von „Freiland“-Kühen ist durch die Kräuter gelber als die von Stalltieren. Deshalb verwenden manche Hersteller Beta-Carotin als Farbstoff, um der Butter ein „gesundes“ Aussehen zu verleihen. Dieses muss allerdings in der Zutatenliste aufgeführt werden.

IKK Südwest Ernährungstipp

Milch kann einen wichtigen Bestandteil zur gesunden Ernährung leisten, da sie unter anderem viel hochwertiges Protein, Kalium, Magnesium, Jod und verschiedene Vitamine enthält. Besonders wichtig ist das Calcium, das für die Festigkeit der Knochen sorgt. Ein Liter Milch enthält rund 1200 Milligramm Calcium, der Tagesbedarf eines gesunden Erwachsenen liegt bei rund 1000 Milligramm.

Bei Low Carb Diät kann Milch zudem ein wichtiger Eiweiß-Lieferant sein. Wer allerdings auf das Trinken von Milch regelmäßig mit Magen- und Darmproblemen (Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall) reagiert, sollte sich beim Arzt auf Laktoseintoleranz untersuchen lassen, denn mancher verträgt den Milchzucker nicht.

Weitere Mythen

Stimmt es, dass dunkles Brot immer gesünder als helles Brot ist?

TEILWEISE FALSCH – Zwar spielt Vollkornbrot beim Thema „gesunde Ernährung“ eine wichtige Rolle, doch das hat nicht unbedingt etwas mit der Farbe zu tun.

Chia Samen – Alleskönner für gesunde Ernährung

WAHR – Wegen ihrer gesunden Inhaltsstoffe und ihres Quellvermögens zählen Chia Samen zum „healthy food“. Doch es gibt regionale Alternativen dazu.

Nüsse machen dick

FALSCH – Nüsse haben tatsächlich einen sehr hohen Fettgehalt. Sie sind aber nicht trotz, sondern gerade wegen ihres Fettanteils rundum gesund. Denn die Nussfette zählen zu den ungesättigten Fettsäuren, die viele positive Effekte auf unseren Körper haben. Nüsse wirken sogar auf unseren Geist.

Frisches Gemüse ist besser als Tiefkühlgemüse

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Die grünen Teile der Tomate sind giftig

TEILWEISE RICHTIG – Gesund und kalorienarm – das zeichnet Tomaten aus. Doch unreife Früchte sollten besser nicht gegessen werden.

Rhabarber ist roh giftig

WAHR – Rhabarber lässt sich zu Kuchen, Sirup, Kompott und Konfitüren verarbeiten, aber im rohen Zustand sollte er nicht gegessen werden.